Samstag, 30. Juni 2007

Ein Heiliger sah "Nessie" als Erster

Columban

Wiesbaden (nessie-zeitung) – Einer der Ersten, der dem legendärem „Ungeheuer vom Loch Ness“ begegnete, war ein fremder und heiliger Mann: Der irische Missionar Columban der Ältere (um 520–597) begegnete 565 auf dem Weg nach Inverness zum König der Picten, Brude, einer Gruppe Einheimischer, die einen Fischer zu Grabe trugen, der einem Seeungeheuer („aquatilli bestiae“) zum Opfer gefallen war.

Columban erkannte sofort seine Chance, ein Wunder zu bewirken und damit die heidnischen Schotten zu bekehren: Unverzüglich ließ er einen seiner treuen Begleiter zum anderen Ufer des Flusses Ness schwimmen, um dort angeblich ein vertäutes Boot zu holen. Kaum war der Mann im Wasser, tauchte auch schon das Ungeheuer „Niseag“ auf und wandte sich ihm zu, um ihn zu töten. Nun kam Columbans Stunde: Er schlug ein Kreuz, rief den Namen Gottes und gebot dem Monster: „Go thou no further, nor touch the man. Quick! Go back!“

Nachzulesen ist dies auf der CD-ROM „Nessie“ des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst. Es schildert Sichtungen, Expeditionen, Deutungen, Irrtümer und Fälschungen und informiert über weitere Ungeheuer, die angeblich in allen Teilen der Welt verborgen leben sollen.

Der Bann des „Apostels der Schotten“, wie Columban heute genannt wird, bewirkte tatsächlich ein Wunder. Das gefährliche Ungeheuer ließ ab von dem potentiellen Opfer und verschwand. Die schottischen Heiden liefen fortan dem heiligen Columban in Scharen zu und ließen sich von ihm bekehren.

Über diese denkwürdige Begegnung am Fluss Ness zwischen dem Heiligen und dem Monster berichtete 690 dessen Biograph, der heilige Adamnan (624–704), in seinem Werk „Victi Sancti Columbae“. Danach ließ sich „Nessie“ etwa ein Jahrtausend lang nicht mehr vor Menschen blicken. Spötter führen dies auf den Bann des Heiligen zurück, der das Seeungeheuer nachhaltig beeindruckt habe.

Der Text des Buches über „Niseag“ ist im Weblog "Nessie-Zeitung" lesbar. Ernst Probst schrieb auch die Bücher „Deutschland in der Urzeit“, „Rekorde der Urzeit“ und „Monstern auf der Spur“.

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